Sonntag, 23. April 2017
Brücken bauen (Teil 2)
Die Brücke ist gebaut, stabil und geschmückt mit Blumen liegt sie vor mir.
Ich muss nur meinen Fuß darauf setzen und einen Schritt nach dem anderen machen um meine düstere Welt hinter mir zu lassen.
Doch ich habe Angst. Ich habe Angst davor die mir bekannte Traurigkeit zu verlassen, habe Angst einen teil von mir zu verlieren, denn auch wenn ich ihn nicht mag, gehört er immer noch zu mir.

Was wenn ich alles mitnehme? Was wenn ich nicht loslassen kann, wenn ich die Dürre, die Wolken und den Regen, die Krankheit mitnehme?
Würde ich deine Welt nicht zerstören wenn ich meine verlasse?
Schon die Brücke allein ist eine Gefahr für dich und deine Welt.

Versteh mich nicht falsch, ich will nicht allein sein. Aber mein Glück ist es nicht wert deines zu zerstören.
Du bist glücklicher ohne mich.

Was machst du denn? Was tust du nur? Lass es bleiben, ich flehe dich an!

Du packst deine Sachen, stopfst die Vögel und die Schmetterlinge in deinen Koffer, packst auch den Regenbogen ein und pflückst einen Blumenstrauß aus deinem Garten.
Und plötzlich stehst du vor mir und dein Lächeln vertreibt die Wolken, die Sonne erblickt zum ersten Mal seit langem meine Welt. Die Vögel in deinem Koffer zwitschern und wo du stehst beginnt das Gras zu wachsen und die Blumen zu blühen.

Noch stehe ich auf brauner toter Erde.
Doch ich hole tief Luft und -

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