Montag, 1. Mai 2017
Mein Bett kann überall sein
Erschöpfung ohne Anstrengung.
So fühl ich mich.
Arme und Beine schwer wie Blei, trotz zehn Stunden Schlaf.

Im Bett liegen und nicht aufstehen können. Wollen schon. Irgendwie. Aber die Erschöpfung ist zu groß.

Mein Bett ist überall. Wenn man Kraft gefunden hat und aufgestanden ist, kann dein Bett überall sein.

Es kann am Esstisch sein, mein Sessel, an dem ich plötzlich festklebe und weil ich nicht aufstehen kann, esse ich eben weiter.
Es kann im Bus sein, wenn meine Station näher kommt und ich trotzdem sitzen bleibe.
Es kann auf der Couch sein, wenn man in den Fernseher schaut und nicht wüsste warum man aufstehen soll. Oder man weiß warum und es wird egal. Das Bett ist stärker. Die Erschöpfung ist größer.

Ein Bett kann auch anziehend sein.
Ich kann nach Hause kommen und sofort einschlafen. Ich kann noch so sehr meine Arbeiten erledigen wollen, ich werde trotzdem einschlafen.
Ein Bett kann auch das Eisgeschäft sein oder der Supermarkt.
Essen kann wunderschön sein. Es kann glücklich machen. Es kann für vergessen sorgen. Es kann für Pausen sorgen.
Essen kann wie Schlaf sein. Und Essen gibt es im Kühlschrank, im Supermarkt, so wie es Schlaf im Bett gibt.

Jeder hat sein Bett, seinen Schlaf, seine Erschöpfung, ob mit oder ohne Anstrengung.
Mein Schlaf dauert oft zu lang, mein Bett ist oft überall.
Wer weckt mich auf?

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